Page 29 - DTB Denkfabrik
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Kooperationen in Angriff nehmen
Wie lässt sich die Lockdown-Zeit nutzen, um die Jugend bestmöglich durch die Krise zu begleiten? Was brauchen Schulen, Vereine, Gesellschaft, um den Sport wieder- aufzunehmen und aus der Situation grundsätzlich zu lernen?
Aussichtsreich sind vor allem Kooperationen zwischen Schulen und Sportvereinen. Denkbar sind dabei kon- krete Ideen wie zum Beispiel, Kinderturnen als Grund- lagenausbildung in den Schulen anzubieten, angeleitet von Vereinsübungsleiter*innen. Vor allem in Grundschu- len, in denen die Sportexpertise im Kollegium oft fehlt, scheint dies sinnvoll. So würde später, wenn Lockerun- gen der Corona-Maßnahmen es zulassen, ein differen- ziertes Sporttreiben ermöglicht.
Potenzial der Vereine nutzen
Das Know-how, die Ideen und die Kreativität für Alter- nativangebote sind im organisierten Sport reichlich vorhanden. Umsetzbar ist vieles, sofern die Sportstätten oder auch öffentliche Räume dafür genutzt werden kön- nen. Aktuell scheitert jedoch vieles daran, dass nicht alle die vorhandenen Räume nutzen dürfen.
Hilfreich, um Kinder und Jugendliche generell wieder mehr in Bewegung zu bringen, wären niedrigschwel- lige Sportangebote außerhalb der Vereinsgelände und Vereinsstrukturen. Und vor allem nicht zwingend ver- bunden mit einer Mitgliedschaft. Ballspiele im Park unter Vereinsanleitung, offen für alle, oder Kooperationen für
Bewegungsangebote mit Krankenkassen und Kommu- nen sind beispielsweise denkbar.
Gemeinsam starke Lobby sein
Die Krise zeigt: Es gibt viele engagierte Menschen, durch deren Einsatz und Kreativität es gelingt, Bewegungsan- gebote zu schaffen – auch in Zeiten der Pandemie. Der organisierte Sport mit 27 Millionen Mitgliedern bundes- weit hat dabei viel Potenzial. Turnvereine haben auch
in der Vergangenheit Krisen überstanden; beispielhaft ist dafür die Hamburger Turnerschaft, die in 200 Jahren ihres Bestehens u. a. zwei Weltkriege überstanden hat.
Der gesellschaftliche Wert von Vereinen als Orte des Miteinanders, des sozialen und körperlichen Lernens, ist nicht zu unterschätzen. Diese gemeinsame, starke Kraft muss zukünftig genutzt werden, um auf die Politik einzu- wirken und Veränderungen anzustoßen.
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